Was Raucher täglich einatmen

Raucher atmen täglich einen Chemiecocktail ein, der aus rund 4800 Substanzen besteht. Darunter sind etwa 250 giftige oder krebserzeugende Stoffe. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) weist darauf hin, dass Tabakhersteller einen großen Freiraum besitzen, wenn es um die chemischen Zusatzstoffe im Tabak geht. Durch die Hinzugabe von ausgeklügelten Substanzen kann die Nikotinaufnahme während des Konsums erleichtert oder der strenge Tabakgeschmack übertönt werden. Das Ergebnis: Größere Rauchmengen gelangen in den Organismus mit drastischen Folgen für die Gesundheit.

Der Chemiecocktail im Tabakrauch besteht aus:

  • Aceton & Tuluol:Dabei handelt es sich um giftige Stoffe, die auch als Lösungsmittel für Fette und Öle verwendet werden. Unter anderem sind sie im Nagellack-Entferner enthalten. Aceton und Toluol entstehen durch eine unvollständige Verbrennung von organischen Stoffen und gefährden die Gesundheit. Die Substanzen können unter anderem zu Atemwegserkrankungen, Schädigung von Leber, Nieren und Bauchspeicheldrüse führen.
  • Ammoniak, Methanol, Benzol:Die Substanzen sind häufig Bestandteil von Reinigungsmitteln und gelten als krebserregend. Im Tabak sorgt Ammoniak dafür, dass das Nikotin schneller in den Blutkreislauf gelangt. Im Körper umgewandelt zu Formaldehyd kann Methanol das zentrale Nervensystem und Organe schädigen. Benzol kann sich negativ auf die blutbildenden Organe auswirken und Leukämie verursachen.
  • Aromatische Amine:Sogenannte aromatische Amine werden beim Tabakkonsum freigesetzt. Viele von ihnen gelten als krebserregend.
  • Arsen & Blausäure: Arsen wird beim Abbrennen der Zigarette freigesetzt und ist in der Lage, den Energiestoffwechsel in den Körperzellen zu schädigen und zahlreiche Krebserkrankungen hervorzurufen. Die Blausäure, die Raucher einatmen, wird im Organismus zu Thiocyanat umgewandelt. Dadurch kann es laut Untersuchungen zu Veränderungen der Schilddrüse kommen.
  • Benzo[a]pyren:Ab einer Temperatur von ca. 300 Grad kann sich während des Tabakkonsums Benzo[a]pyren bilden. Regelmäßig aufgenommen kann es Magenkrebs verursachen. Auch die Entstehung von Lungenkrebs wird zu großen Teilen dieser Substanz zugeschrieben.
  • Butan:Auch diese Substanz gilt als potentiell krebserregend. Butan wird während des Verbrennungsprozesses der Zigarette freigesetzt und zwar durch Zusatzstoffe, die dem Tabak hinzugefügt werden.
  • Teer:Etwa eine Tasse Teer nimmt die Lunge pro Jahr auf, wenn Konsumenten täglich eine Schachtel rauchen. In der Lunge werden durch die zähe Substanz die Flimmerhärchen verklebt, was die Lungentätigkeit stark einschränken kann.
  • Nikotin:Hierbei handelt es sich wohl um den populärsten Inhaltsstoff von Zigaretten. Er ist der Hauptwirkstoff und das, was stark abhängig macht. Nach nur einem Zug an der Zigarette sorgt es dafür, dass der Blutdruck steigt. Überdosiert führt Nikotin zu Krämpfen und Lähmungen des Atemzentrums. Übrigens: eine verschluckte Zigarette kann für Kleinkinder bereits tödlich sein, bei Erwachsenen liegt die tödliche Dosis bei 60 mg.

Aber die Liste der gefährlichen Substanzen, die beim Tabakkonsum eingeatmet werden, ist noch lange nicht fertig. Denn der Zigarettenrauch enthält zudem: Cadmium, Blei, Nickel, Zink, Formaldehyd, Hydrazin, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Methylisocyanat, Naphthalin, Nitrobenzol, Nitromethan, Nitropyren, Nitrosamine, Phenole, Polonium, Schwefelsäure, Stickoxide und 1,3-Butadien. Auch enthalten in Pflanzenschutzmitteln, Industrieprodukten, Raketentreibstoffen, Mottengiften und Abgasen von Dieselmotoren belasten diese Substanzen den Organismus auf vielfältige Weise und sind in der Lage, zahlreiche Erkrankungen auszulösen (Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), „Die Tabakindustriedokumente I“).