Rauchen = die wichtigste vermeidbare Todesursache
Die Anzahl der Raucher in Österreich sinkt zwar laut Statistik Austria. Nach wie vor greifen jedoch rund 21 Prozent der Österreicher, also jede/r Fünfte, regelmäßig zur Zigarette.
Rauchen ist die wichtigste vermeidbare Todesursache. Verglichen mit Nichtrauchern haben Raucher ein 2-3 x höheres Risiko vorzeitig zu sterben. Die Lebenserwartung von Rauchern kann bis zu 10 Jahre verkürzt werden. Angesichts dieser Tatsachen ist es unbedingt notwendig, die Menschen zum Rauchstopp zu motivieren.
Warum ist der Zigarettenkonsum so gesundheitsschädlich?
Neben dem Nikotin, das bekannterweise süchtig macht, enthält der Zigarettenrauch rund 4800 chemische Substanzen, von denen mehr als 70 potentiell krebserregend sind, darunter unter anderem Kohlenmonoxid, Arsen, Chrom, Teerstoffe, Kadmium und das radioaktive Polonium.
Folgende wichtige gesundheitliche Probleme können durch das Rauchen auftreten:
- erhöhtes Krebsrisiko, nicht nur für Lungenkrebs, sondern auch für zum Beispiel Bauchspeicheldrüse, Kehlkopf, Mundhöhle, Speiseröhre, Darm, Leber, und v. m.
- Schädigung der Lunge/Bronchien mit den Folgen einer chronischen Bronchitis bzw. chronisch obstruktiven Bronchitis (COPD)
- Herz-Kreislauferkrankungen: Im Vergleich zu Nichtrauchern ist das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall bei Rauchern doppelt so hoch
- Gefäßerkrankungen,Gefäßverschlüsse (PAVK),sogenanntes Raucherbein
- Schwächung des Immunsystems
- Unfruchtbarkeit, Impotenz
- Magen- und Darmerkrankungen
- erhöhtes Thromboserisiko bei Frauen bei gleichzeitiger Einnahme der „Pille“
- Rauchen in der Schwangerschaft vermindert das Geburtsgewicht, erhöht das Frühgeburtenrisiko,das Auftreten von Komplikationen während der Geburt sowie auch das Risiko für den plötzlichen Kindstod.
Passivrauchen
Aber nicht nur das Rauchen, sondern auch das Passivrauchen hat einen deutlich nachteiligen Effekt auf unsere Gesundheit. Im Rauch, der sich zwischen den einzelnen Zigarettenzügen bildet, sind viele Giftstoffe wie z. B. Benzol, Blei, Cadmiun, Kohlenmonoxid in oft höherer Konzentration als im „Hauptrauch“ zu finden, und die lagern sich auch leichter in der Lunge ab. Aus diesem Grunde ist auch das Rauchverbot in der Gastronomie und an öffentlichen Orten, das sich in den letzten Jahren durchgesetzt hat, sehr zu begrüßen.
Alternativen
Alternativ zu den herkömmlichen Zigaretten wird auch zunehmend zur Elektronischen (E)-Zigarette gegriffen. Vor allem bei den unter 30 Jährigen ist dieses Format, das es in nikotinhaltigen und nikotinfreien Varianten mit den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen gibt, sehr beliebt. Über die Langzeitfolgen des Konsums liegen noch keine Daten vor, aber da im Rauch der E-Zigaretten ebenfalls jede Menge karzinogene Inhaltsstoffe zu finden sind, ist davon auszugehen, dass sie eine entsprechende gesundheitsschädigende Wirkung haben.
Motivation zum Aufhören
Angesichts der gesundheitlichen Nachteile wäre es eigentlich selbstredend, mit dem Rauchen aufzuhören. Hier noch einige Fakten, die die Motivation zum Rauchstopp noch zusätzlich fördern sollen:
- Verbesserung der Durchblutung innerhalb von 2 bis 12 Wochen nach Rauchstopp, auch die Lungenfunktion steigt
- Husten und Kurzatmigkeit werden innerhalb von 1 bis 9 Monaten deutlich besser
- das Schlaganfallriskio reduziert sich innerhalb von 5 bis 15 Jahren auf das eines Nichtrauchers
- die Sterblichkeitsrate an Lungenkrebs ist innerhalb von 10 Jahren nach Rauchstopp halb so hoch wie die eines Rauchers
- das Risiko einer Herzerkrankung liegt innerhalb von 15 Jahren sogar auf jener eines Nichtrauchers
Mit dem Rauchen aufzuhören, ist eine der sinnvollsten Entscheidungen, die man für die eigene Gesundheit treffen kann. Wir vom Verein Gesundes unterstützen Betroffen dabei mit dem Innviertler Rauchfrei-Tag. Nähere Infos und Anmeldungen sind HIER jederzeit möglich.
Quellen:
- Susanne Rabady, Andreas Sönnichsen et al., EbM-Guidelines, 7. Auflage.
- Infoportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA): Elektrische Zigaretten; unter: www.rauchfrei-info.de
- www.lungenunion.at/weltnichtrauchertag-2021-sag-ja-zum-rauchverzicht
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